Empfängnisverhütung -Verhütung – Neue und lang erprobte Methoden

Empfängnisverhütung

Verhütung, Verhütungsmethoden und Sicherheit 

Klar möchtet Ihr / Sie nicht schwanger werden, wenn Ihr es nicht wirklich wollt. Hier einige schnelle Hinweise aus unserer Frauenarztpraxis.

Alles weitere sehr gern in einem Gespräch unter vier Augen. Top Secret natürlich!

Hormonell, mechanisch, durch Operation oder Enthaltsamkeit… . Ja, man hat die Wahl. Es muss nur zu einem passen und sicher sein.

Vorteile und Nachteile müssen ausgewogen sein und die Risiken minimiert. Einiges gibt es frei zu kaufen, aber Anderes muss verschrieben werden.

Nur wenn man informiert ist, kann man eine Entscheidung treffen.

Die Kombinationspille

Eine weltweit angewendete sichere Form der Verhütung durch die Hormone Gestagen und Östrogen. Nach Absetzen der Pille kann man wieder schwanger werden.

Die reguläre Einnahme startet am ersten Tag der Regel und erfolgt täglich über 21 Tage. In der darauffolgenden Pause über 7 Tage kommt es zur Blutung. Die Wirkung erfolgt über eine Hemmung des Eisprunges und einen verminderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Gestagen-only-Pille (Minipille)

Die Minipille enthält nur ein Gestagen

Das Gestagen bewirkt einen Umbau der Schleimhaut in der Gebärmutter und eine Veränderung des Schleimpfropfens im Gebärmutterhals. Der Eisprung wird in den meisten Fällen nicht gehemmt. Daher ist es wichtig die Pille täglich zur selben Zeit einzunehmen, da sonst die verhütende Wirkung nicht gewährleistet ist. 

NuvaRing® / Hormonring / Vaginalring

Der Hormonring ist ein kleiner Ring aus Kunststoff der für 3 Wochen in der Vagina verbleibt. Nach der Entfernung setzt die Regel ein. Die Hormone werden über die Schleimhaut aufgenommen und erreichen eine ähnliche Konzentration im Körper wie bei der Kombinationspille.

Hormonpflaster

Ein Hormonpflaster enthält ähnlich wie bei der Kombinationspille sowohl Östrogen als auch Gestagen. Es wird wöchentlich, während drei Wochen auf die Haut geklebt. Danach erfolgt eine Pause von einer Woche. Die Hormone werden durch die Haut in den Körper aufgenommen, wo sie systemisch (ganzheitlich) wirkt. Baden oder Saunabesuche sind bei gutem Sitz des Pflasters kein Problem. Sollte es sich lösen, so bleibt der Schutz während 24 Stunden erhalten.

Hormonspirale, IUD

Man spricht immer von der „Spirale“. Die Frauenärztin bezeichnet diese als Intrauterinpessare (IUP). Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „innerhalb der Gebärmutter“. Es gibt zwei Typen welche sich in der Art der Wirkungsweise unterscheiden. Zum einen die nachfolgend vorgestellte Hormonspirale sowie die Kupfer-Gold-Spirale.

Wie wirkt die Hormonspirale?

Die Hormonspirale ist ein kleines Schirmchen aus Plastik, welches mit Hormon ummantelt ist. Das Hormon wird kontinuierlich direkt in der Gebärmutter abgegeben. Sie eignet sich sehr gut für eine längerfristige Verhütung (3, bzw. 5 Jahre). Die Schleimhaut der Gebärmutter wird weniger aufgebaut und Spermien können weniger gut eindringen. Der natürliche Zyklus und auch der Eisprung bleiben erhalten.

Kupferspirale

Sie besteht aus einem T-förmigen Plastikkörper der mit Kupferdraht umwickelt ist. Diese Spirale ist hormonfrei und wird von der Frauenärztin direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Hier kann sie bei korrekter Lage 5 Jahre verbleiben.

Operative Verhütung

Die Sterilisation beim Mann und bei der Frau kann durch chirurgische Maßnahmen stattfinden. Diese lassen sich in der Regel nicht wieder rückgängig machen und stellen somit eine nahezu endgültige Entscheidung gegen eine Schwangerschaft dar. Daher sollte der Eingriff überlegt und die Familienplanung abgeschlossen sein. Generell ist der Eingriff bei Männern unkomplizierter als bei Frauen.

Die Sterilisation des Mannes

Der Eingriff wird meistens ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Arzt eröffnet die Haut über dem Samenleiter auf jeder Seite. Dabei wird ein Teilstück des Samenleiters entfernt. Dann werden die Enden der Samenleiter verschlossen und der Samentransport ist danach unterbrochen. Nach der Operation muss noch einige Wochen bis Monate verhütet werden, da noch Reste von Spermien in den ableitenden Samenwegen vorhanden sein können.

Die Sterilisation bei der Frau zur Empfängnisverhütung

Meistens wird dieser Eingriff ambulant durchgeführt und erfordert eine kurze Vollnarkose. Mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) schafft der Arzt Einsicht in den Bauchraum. Hier können die Eileiter dann elektrisch verödet oder mit einem Clip abgeklemmt werden. So wird der Weg der Eizellen und Spermien durch den Eileiter blockiert.

Alternative Verhütungsmethoden

Zu den alternativen Verhütungsmethoden gehört die Verwendung von Kondomen.

Das Kondom

Das Kondom besteht aus einer dünnen Hülle. Es wirkt auf mechanische Weise verhütend, indem es den Samenerguss auffängt, bevor er in die Vagina gelangen kann. Es ist das einzige Verhütungsmittel, das vor sexuell übertragbaren Erkrankungen schützt.

Chemische Verhütung

Eine weitere alternative Verhütungsmethode besteht in der Anwendung von chemischen Verhütungsmitteln in Form von Cremes, Gelen, Schaum oder Zäpfchen. Diese sollen auf chemischer Basis vor einer Schwangerschaft schützen. Die Verhütungsmittel wirken inaktivierend auf Spermien und sind in Apotheken erhältlich. Die Wirkung hält in der Regel höchstens zwei Stunden an.

Diaphragma und Portiokappe als Empfängnisverhütung

Diaphragma und Portiokappe sind mechanische Verhütungsmittel, die die Frau anwendet. Sie müssen vor jedem Geschlechtsverkehr an die richtige Stelle in der Vagina eingelegt werden und bilden damit eine mechanische Barriere für Samenzellen.

Dreimonatsspritze

Die 3-Monats-Spritze ist ein reines Gestagen-Präparat. Die Empfängnisverhütung entsteht systemisch im gesamten Körper. Das Gestagen wird durch die Frauenärztin per Injektion in den Muskel des Gesäßes oder Oberarms gespritzt und bietet drei Monate lang Schutz vor einer Schwangerschaft.

Die Dosis ist deutlich höher als z.B. bei der Minipille (Gestagenpille). So kann es auch nach dem Absetzen längere Zeit dauern bis das Depot wieder abgebaut ist und der natürliche Zyklus sich wieder einpendelt.

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